Fazit
Wir sind unsicher, ob Antiepileptika bei chronischen, nicht durch Krebs bedingten Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen Schmerzlinderung erreichen können. Es gibt keine Evidenz, die besagt, dass ein Antiepileptikum wirksamer ist als ein anderes.
Hintergrund
Kinder können chronischen oder wiederkehrenden Schmerz im Zusammenhang mit genetisch bedingten Erkrankungen, Nervenschäden, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Magenschmerzen oder aus unbekannten Gründen erleiden. Chronischer Schmerz ist ein Schmerz, der für mindestens drei Monate anhält und ist üblicherweise mit Veränderungen der Lebensweise und funktionellen Fähigkeiten verbunden, ebenso wie mit Anzeichen und Symptomen von Depressionen und Angst.
Antiepileptika wurden ursprünglich entwickelt, um Epilepsie zu behandeln. Einige dieser Medikamente konnten aber auch nachweisbar die Schmerzen bei einigen chronischen schmerzhaften Erkrankungen bei Erwachsenen lindern.
Studienmerkmale
Im September 2016 suchten wir nach klinischen Studien in denen Antiepileptika zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt wurden. Wir fanden zwei Studien mit insgesamt 141 Teilnehmenden (im Alter von 7 bis 18 Jahren) mit chronisch neuropathischem Schmerz, komplexem regionalen Schmerzsyndrom Typ 1 oder Fibromyalgie, welche seit mehr als drei Monaten bestanden.
Hauptergebnisse
Eine Studie verglich Pregabalin mit Placebo für Personen mit Fibromyalgie und konnte keinen signifikanten Unterschied in den Schmerzen feststellen. Die andere Studie bewertete Gabapentin im Vergleich zu Amitriptylin, berichtete aber nicht über unsere spezifischen Schmerzendpunkte.
Nebenwirkungen waren unüblich und wenn dann nur in milden Reaktionen (wie Übelkeit, Schwindel, Schläfrigkeit, Müdigkeit und Unbehagen im Bauch): Pregabalin 38 Teilnehmer, Gabapentin 2 Teilnehmer, Amitriptylin 1 Teilnehmer und Placebo 34 Teilnehmer. Nur 11 Teilnehmer brachen die Studie aufgrund der milden Nebenwirkungen ab (4 Pregabalin, 2 Gabapentin, 1 Amitriptylin, 4 Placebo).
Qualität der Evidenz
Wir bewerteten die Qualität der Evidenz dieser Studien unter Verwendung von vier Kategorien: sehr niedrig, niedrig, moderat oder hoch. Evidenz von sehr niedriger Qualität bedeutet, dass wir hinsichtlich der Ergebnisse sehr unsicher sind. Hohe Qualität der Evidenz bedeutet, dass wir uns bezüglich der Ergebnisse sehr sicher sind.
Die verfügbare Evidenz in diesem Review war von sehr niedriger Qualität aufgrund eines Mangels an Daten und kleinen Studiengrößen.
A. Wenzel, freigegeben durch Cochrane Deutschland.