Fragestellung: Wenn Neugeborene einen zentralen Venenkatheter (ZVK) benötigen, sind antimikrobiell-beschichtete ZVKs im Vergleich zu Standard-ZVKs wirksam bei der Vorbeugung von erworbenen Infektionen des Blutkreislaufs?
Hintergrund: Eine Infektion im Blutkreislauf ist eine häufige und gefährliche Komplikation für Neugeborene, die einen zentralen Venenkatheter (eine Kanüle, die einige Zentimeter in ein Blutgefäß des Säuglings eingeführt wird) haben. Während der Katheter einen sicheren Weg für die Verabreichung von Medikamenten und Ernährung bereitstellen kann, kann er auch eine Wachstumsstelle für Organismen sein, die so eine langfristige oder schwerere Infektion verursachen können. Eine mögliche Methode zur Reduzierung von dieser schweren Komplikation ist, dass der zentralvenöse Katheter Antiseptika oder Antibiotika enthält, um so Organismen davon abzuhalten, am Katheter zu verweilen oder zu wachsen.
Studienmerkmale: Wir fanden nur eine kleine randomisierte, kontrollierte Studie (mit 98 sehr frühgeborenen Teilnehmern), die dieser Frage nachging.
Hauptergebnisse: Diese Studie zeigte, dass zentralvenöse Katheter, die Antiseptika oder Antibiotika enthalten, um Organismen vom Anhaften oder Wachsen am Katheter abzuhalten, die Wahrscheinlichkeit, dass Säuglinge eine Infektion des Blutkreislaufs entwickeln, um etwa 90 % reduzieren könnten. Da die Studie klein war, ist dieser Befund nicht sicher.
Schlussfolgerungen: Die Studie hat etwas Evidenz geliefert, dass antimikrobiell beschichtete, zentralvenöse Katheter Infektionen des Blutkreislaufs bei Neugeborenen verhindern können. Weitere größere Studien sind aber erforderlich, um diese Frage vollständig zu klären.
H. Schilling, freigegeben durch Cochrane Deutschland.