Anwendung von Clomifen Citrat oder Letrozol für die In-vitro-Fertilisation

Fragestellung

Das Ziel dieses Reviews war der Vergleich einer Behandlung mit Clomifen Citrat oder Letrozol versus Gonadotropinen alleine für die Stimulation der Eierstöcke während einer In-vitro-Fertilisation (IVF).

Hintergrund

Hormonspritzen mit Gonadotropin werden häufig bei einer IVF-Behandlung eingesetzt, um die Eierstöcke zur Produktion von Eizellen anzuregen, die dann im Labor mit Spermien gemischt werden können, um Embryonen zu produzieren, die in die Gebärmutter eingepflanzt werden. Diese Spritzen sind jedoch teuer, unangenehm und mit Nebenwirkungen assoziiert. Forderungen nach patientenfreundlichen Stimulationsmethoden haben dazu geführt, dass Tabletten wie Clomifen oder Letrozol anstelle der Spritzen verwendet werden. Es ist jedoch unklar, ob diese mit ähnlichen Schwangerschaftsraten assoziiert sind.

Studienmerkmale

Wir haben 27 Studien eingeschlossen, von denen 22 Studien mit einer Gesamtzahl von 3599 Teilnehmern Daten lieferten, die für die Analyse genutzt werden konnten. Wir haben die gesamte IVF-Population und Frauen, die während der IVF weniger Eizellen hatten (schlechte Responder) separat betrachtet. Dies ist eine Aktualisierung eines bestehenden Cochrane Reviews, der erstmals im Jahr 2012 veröffentlicht wurde. Die Evidenz ist auf dem Stand vom 10. Januar 2017.

Hauptergebnisse

In der gesamten IVF-Population gab es keine klare Evidenz für einen Unterschied zwischen den beiden Gruppen bezogen auf Lebendgeburten und Schwangerschaftsraten .Qualität von niedriger Evidenz deutet darauf hin, dass bei einer typischen Klinik mit einer Lebendgeburtenrate von 23 % bei alleinigem Gebrauch von Hormonspritzen mit Gonadotropin, der Wechsel zu Clomifen Citrat oder Letrozol zu einer erwarteten Lebendgeburtenrate von 15 % bis 30 % führen würde.

Das Risiko für das ovarielle Hyperstimulationssyndrom war bei Gebrauch von Clomifen Citrat oder Letrozol niedriger als bei alleinigem Gebrauch von Gonadotropinen. Qualität von niedriger Qualität deutet darauf hin, dass bei einer typischen Klinik mit einer Prävalenz des ovariellen Hyperstimulationssyndroms von 6 % bei einer Hormonspritze mit Gonadotropin, von dem Wechsel zu Clomifen Citrat oder Letrozol erwartet werden würde, die Inzidenz auf zwischen 0,5 % und 2,5 % zu reduzieren.

Bei Frauen, die als schlechte Responder ausgewiesen werden konnten, gab es keine klare Evidenz für einen Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf Lebendgeburten und die Schwangerschaftsrate. Qualität von niedriger Evidenz deutet darauf hin, dass bei einer typischen Klinik mit einer Lebendgeburtenrate von 5 % bei schlechten Respondern bei alleinigem Gebrauch von Hormonspritzen mit Gonadotropin, der Wechsel zu Clomifen Citrat oder Letrozol zu einer erwarteten Lebendgeburtenrate zwischen 2 % und 14 % führen würde. Über Nebenwirkungen dieser Medikamenten und Daten zu Fehlbildungen beim Fötus nach Clomifen Citrat- oder Letrozol-Protokollen wurde nur dürftig berichtet.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz für die verschiedenen Vergleiche reichte von niedrig bis moderat. Die hauptsächlichen Einschränkungen waren das Risiko für Bias im Zusammenhang mit der schlechten Berichterstattung von Studienmethoden und Impräzision.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Metzing, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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